Lübeck, 20.04.2019
Ja, was war denn das? 63 Vereine schickten 106 Athleten/innen mit knapp 250 Meldungen zum 2. Werfertag des LAC Lübeck. Die Wurfanlagen im und am städtischen Stadion Buniamshof platzten aus allen Nähten und die Sonne sorgte für fast sommerliche Wärme. Überall sah man bei Teilnehmern, Helfern und Betreuern strahlende Gesichter, spürte die Freude am sportlichen Tun und immer wieder erklang Jubel über persönliche Bestleistungen und tolle Resultate. Der Buni sah den bestbesuchten Werfertag, solange es Veranstaltungen dieser Art in Lübeck gibt. Dieser hohe Zuspruch seitens der Vereine und Athleten ist einerseits natürlich äußerst erfreulich, stellte die Organisatoren des LAC allerdings auch vor einige schwer zu lösende Aufgaben. Aufgrund der hohen Meldezahlen musste nach Meldeschluss der Zeitplan vollkommen überarbeitet werden, eine weitere Kugelstoßanlage eingerichtet – dem Platzwart Thomas Küchenmeister, der für uns Leichtathleten immer ein offenes Ohr und zwei zupackende Hände übrighat, sei für seine großartige und unbürokratische Hilfe nicht nur dabei sehr herzlich gedankt – und die Veranstaltung nach hinten zeitlich verlängert werden. Dass das dennoch nicht ausreichte, um den Zeitplan jederzeit ohne Verzögerungen einhalten zu können, ist der Vielzahl an Nachmeldungen am Veranstaltungstag geschuldet. So begann der letzte Wettkampf, das Diskuswerfen der weiblichen U18 und U20, nicht wie vorgesehen um 18.30 Uhr sondern erst mit halbstündiger Verspätung. Das alles ist nur mit zahlreichen und motivierten Kampfrichtern und Helfern zu bewerkstelligen, weshalb sich die diesen Text begleitende Fotostrecke hauptsächlich mit eben diesen Helfern beschäftigen wird. Aber auch den Teilnehmern und deren Trainern und Betreuern sei für deren Geduld gedankt, größerer Unmut war nicht zu vernehmen, die Leistungen der eingesetzten Kampfrichter und Helfer wurden durchweg anerkannt und gelobt.
Die guten Bedingungen nutzte auch die zwanzigjährige Mira Waterhölter von der LG Nordheide in der Frauenkonkurrenz, um ihre Bestleistung im Diskuswurf auf sehr gute 46,88 Meter zu schrauben.
Auch aus sportlicher Sicht war diese zweite Auflage des Werfertages des Leichtathletik Clubs Lübeck ein voller Erfolg. Für die besten Leistungen sorgten die Diskus- und Hammerwerfer. In der männlichen U18 schleuderte der 16jährige Hamburger Mika Sosna (TSG Bergedorf) sein 1,5 Kilo-Gerät auf beachtliche 53,13 m. Auch die nächstplatzierten Thies Jebe (46,57 m, Bredstedter TSV) und Jan Henryk Stomberg (45,38 m, Hannover 96) wussten mit der Scheibe zu überzeugen. Bei den Männern verpasste M45-Weltmeister Ralf Mordhorst vom ausrichtenden LAC Lübeck mit 49,99 m nur ganz knapp die begehrte 50 m-Marke.
Aus Sicht des LAC besonders erfreulich: Nachwuchs-Diskuswerferin Bele von Behr hätte in ihrem allerersten Wettkampf mit 29,73 m als nur knapp geschlagene Zweite der wU18-Konkurrenz (Siegerin Marieke Will vom Preetzer TSV gewann mit 29,78 m) beinahe die 30 m-Marke überworfen. Zuvor noch als Helferin beim Hammerwurf im Einsatz stellte sie ihr Talent für die anspruchsvolle Disziplin Diskuswurf eindrucksvoll unter Beweis, was natürlich neben der Athletin auch ihren Trainer Matthias Thriene freute. Von Bele wird zukünftig noch viel zu hören und zu lesen sein, sie hat Ansätze, eine wirklich gute Werferin zu werden.
Im Hammerwurf der w15 setzte Lara Hundertmark mit 57,20 m einen neuen Hausrekord und sich an die Spitze ihrer Altersklasse im DLV. U20-Athletin Henriette Heinichen, die in diesem Jahr bereits über 56 Meter mit dem 4 Kg-Gerät erzielen konnte, musste sich in der Frauenkonkurrenz zwar mit 50,87 m begnügen, verwies aber die beiden Lokalmatadorinnen Mareike Becker und Jennifer Fentroß (beide LAC Lübeck) deutlich auf die Plätze, die mit 44,00 m und 41,09 m und jeweiliger Saisonbestleistung nach gerade absolviertem Trainingslager durchaus zufrieden sein konnten.
Die größte Weite im männlichen Hammerwurf-Bereich ging auf das Konto des Chemnitzers Sören Triebel in der M45. Sein 7,26 kg-Hammer flog gleich im ersten Versuch auf 53,47 m. Ebenfalls im ersten Versuch konnte der Bergedorfer Rüdiger Möhring in der M55 das 6 Kg-Gerät auf 51,39 m hinausschleudern.
Die bereits 55jährige Jana Müller-Schmidt (SG Osterholzer LA) bediente sich nicht der eigentlich für ihre Altersklasse vorgesehenen 3 kg-Kugel, sondern versuchte sich mit der „Vierer“ an der Verbesserung des inzwischen 28 Jahre alten Deutschen Rekordes der Tübingerin Sigrun Kofink mit diesem Gerät. Mit 12,30 m verpasste sie den Rekord um lediglich zehn Zentimeter. Auch mit der „Dreier“ hält Kofink den Rekord aus dem Jahre 1991, und auch diesen will sich die ehrgeizige Bremerin noch in diesem Jahr holen.
Für die dritte Auflage des LAC-Werfertages im April des kommenden Jahres sind einige Änderungen vor allem im Sinne der teilnehmenden Athleten/innen vorgesehen, um die Felder kleiner halten und die einzelnen Wettkämpfe im Ablauf flüssiger gestalten zu können.
Text und Fotos: Uwe Mundt