Lübeck, 05. September 2020
Desinfektionsmittel, Abstände, Hygieneregeln und -auflagen, Corona-Formulare, Anwesenheitslisten, vorgeschriebene Zu- und Abgänge zu den Anlagen – dieser 3. Werfertag des LAC Lübeck fand unter ganz besonderen Bedingungen und Auflagen statt. Es waren aber nicht nur diese Bedingungen, die die dritte Auflage des Werfertags in diesem Jahr kleiner ausfallen ließ als die vorherigen und besonders den des letzten Jahres. Noch am Morgen hatte es durchgängig geregnet, was wohl viele der gemeldeten Athleten/innen von der Anreise abhielt und auch Staus in vielen Teilen des Landes zwangen einige Teilnehmer, die Anfahrt zum Lübecker Stadion Buniamshof abzubrechen. Pünktlich zu Wettkampfbeginn jedoch verzog sich zunächst der Regen und eine Stunde später auch ein Großteil der Wolken und machte Platz für strahlenden und wärmenden Sonnenschein.
Die weiteste Anreise hatten Gonny Mik und Onno Heerlien aus Groningen in den Niederlanden, allerdings waren sie bereits am Vortag angereist und verbrachten die Nacht in einem erstklassigen Hotel in der Lübecker Altstadt. Beide sorgten sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen für die größten Weiten aller Hammerwerfer/innen.
Onno Herlien war mit 49,31 m als Sieger in der Altersklasse M45 (vor Rüdiger Möhring, TSG Bergedorf, mit ebenfalls starken 48,90 m) trotzdem ebenso nicht ganz zufrieden wie seine Landsfrau Gonny Mik in der W55 mit 49,15 m. Zu gern hätten beide 50 m-Weiten ins Protokoll eintragen lassen.
Dennoch gehörte das Hammerwerfen zu den stärksten und am breitesten aufgestellten Disziplinen des Werfertages. So ließ Sven Thor Suhling vom TuS Huchting bei Bremen in der M50 mit einer starken Serie von drei 48 m-Würfen aufhorchen, seine Frau blieb in der W50 mit 42,44 m im Bestleistungsbereich. LAC-Nachwuchs und W15-Werferin Marla von Behr verbesserte ihre Bestleistung mit dem 3 Kilo-Hammer in der U18-Konkurrenz auf 30,18 m und durchbrach erstmals diese „Schallmauer“.
Bei den Frauen duellierten sich wie bereits so oft die Trainingskameradinnen Mareike Becker und Jennifer Schröder, diesmal hatte Mareike die Nase mit 43,63 m zu 43,05 m knapp vorn. Mareike war auch im Kugelstoßen wie erwartet die stärkste Teilnehmerin und mit ungeforderten 12,15 m mehr als zufrieden.
Nachdem er sich mit vorsichtigen 13,96 m den Kugelstoßsieg bei den Männern gesichert hatte, zeigte LAC-Diskuswerfer Ralf Mordhorst mit starken 48,63 m einen Aufwärtstrend, dominierte auch hier die Männerklasse deutlich.
Das angekündigte Duell beim Speerwurf der Männer entschied der Prignitzer Wilhelm Paproth mit 63,67 m knapp für sich und gab Adrian Griffel von der Bramstedter TS das Nachsehen, der auf 62,18 m kam.
Aus dem erhofften Deutschen Rekord wurde leider nichts und dennoch überzeugte Dagmar Suhling vom TuS Huchting in der W50 mit einem Speerwurf auf 41,14 m, ein Resultat, das aufzeigt, dass der von Ingrid Thyssen, Olympiasechste von 1984, mit 44,20 m gehaltene Rekord dieser Altersklasse spätestens im nächsten Jahr fällig sein wird.
Mit Magenproblem kämpfte Leoni de Graaf (LAC Lübeck), was sie jedoch nicht davon abhielt, ihren Speer trotzdem auf gute 41,63 m zu werfen und die Frauenkonkurrenz für sich zu entscheiden.
Viele motivierte Helfer und unter dem Strich unerwartet gutes Wetter machten den wegen der Corona-Pandemie vom April in den September verschobenen Werfertag zu einer rundum gelungenen Veranstaltung, die bei den Teilnehmern viel Anklang fand. Auf ein Wiedersehen in 2021, dann hoffentlich wieder im April!
Text: U. Mundt, Foto: Arno Reimann