DM Masters Halle: Der LAC im Dreierpack
und Mareike Becker mit dem Triple

2. März 2024

Dortmund

Dortmund, 02./03. März 2024

Am ersten Tag der zweitägigen Deutschen Hallen-Meisterschaften der Masters-Athleten in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle absolvierte Bettina Belau ihren ersten Auftritt bei diesen Meisterschaften über die 60 Meter-Sprintstrecke. Nach einem etwas schwächeren Vorlauf am Vormittag mit 9,01 Sekunden qualifizierte sie sich für den Endlauf am späten Nachmittag. Dort steigerte sie sich mehr als sechs Stunden später auf 8,88 s, was ihr den Siebten Rang der W45-Sprinterinnen einbrachte.

Gleich am nächsten Morgen, noch vor 10 Uhr, betrat die Doppelmeisterin der Altersklasse W40 bei den Deutschen Winterwurfmeisterschaften von vor Wochenfrist in Baunatal, Mareike Becker, den Kugelstoßring. 9.50 Uhr ist nicht die Zeit, in der gewöhnlicher Weise in dem Alter körperliche Höchstleistungen vollbracht werden müssen und folgerichtig startete die Oberstudienrätin mit schwachen 11,51 m in ihren Wettkampf, um allerdings gleich im zweiten Versuch genau 12 Meter folgen zu lassen. Ihre stärkste Konkurrentin Mareike Metz vom PSV Trier konterte im dritten Durchgang mit 12,25 m, verdrängte Mareike auf den Silberrang. Diese hatte Probleme, den Turbo erneut anzuwerfen: 11,45 m im dritten, 11,74 m im vierten Durchgang. Der per Video und Facebook zugeschaltete Trainer gab geduldig Anweisungen und Korrekturen, wohlwissend, dass 12 Meter an diesem Tage noch nicht das Ende der Fahnenstange sein würden. Und tatsächlich: Im fünften Durchgang explodierte Mareike förmlich, wuchtete das 4 kg-Gerät auf ihre Tagesbestweite von 12,32 m. Das war dann auch für Metz ein zu hohes Hindernis; 12,06 m aus dem letzten Versuch reichten nicht mehr, um Mareike von der Spitze zu verdrängen. Mareike sicherte sich mit ihrem Sieg den dritten Deutschen Meistertitel innerhalb einer Woche, etwas, was im Wurfbereich in Deutschland in den jüngeren Altersklassen möglicherweise noch nie vorgekommen ist.

In der W55 schielte Ina Tietgen heimlich ebenfalls nach einer Medaille, der ersten bei Deutschen Meisterschaften. Und es sollte reichen. Selbst die ganz große Überraschung eines Titelgewinns war nicht unmöglich, denn der Sieg ging mit 11,13 m an die Niebüllerin und frühere Hammerwurf-Landesrekordlerin Sonja Hucke. Mit 10,93 m sicherte sich Carmen Hildebrand aus Eisenach Silber vor Ina, die im vierten Versuch ihre Saisonbestleistung mit 10,69 m egalisierte.

Einen rabenschwarzen Tag erwischte Bettina Belau im Weitsprung der W45. Bettina fand trotz größten Bemühens nicht in den Wettkampf, landete mit 4,17 m letztlich auf dem Siebten Rang, weit entfernt von dem, was sie kann und wollte. Dabei ärgerte sie natürlich auch, dass die Bronzemedaille mit 4,44 m „wegging“. Im abschließenden Mittwoch-Training sah noch alles sehr gut aus, der Anlauf passte und die Athletin flog. Aber so etwas kann bei allem verständlichen Ärger passieren. Auch Bettina wird jetzt wie alle anderen Mitglieder der Trainingsgruppe eine zweiwöchige Pause einlegen und danach mit neuem Elan an die Vorbereitung für die DM im Juni im bayrischen Erding gehen.

Der ehemalige LAC-Werfer Jan-Boyke Seemann, der vor Ort wieder als verlängerter Arm des Trainers fungierte, wurde in seinem Wettkampf der Kugelstoßer in der M45 Opfer seiner privaten Umstände, die ein regelmäßiges Training in den letzten Wochen verhinderten. Trotzdem auf den Titel hoffend verdrängte Alexander Sommer (Hoyerswerda) mit seinem letzten Versuch auf 12,85 m den bis dahin führenden Boyke noch vom Spitzenplatz; Boyke hatte mit 12,46 m aus seinem ersten Versuch das Nachsehen.

Ergebnisliste

(Text: U. Mundt, Fotos: privat)

Kugelstoßanlage Callroom

SiegerehrungKugelW40 UrkundeMareikeKugel

SiegerehrungKugelW55 UrkundeInaKugel