DM Senioren Winterwurf:
Drei Titel für das LAC-Trio

26. März 2022

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Erfurt, 26.03.2022

Mareike Becker und Bettina Belau fuhren sehr zuversichtlich zu den Deutschen Meisterschaften Winterwurf in die thüringische Hauptstadt Erfurt. Das letzte Training am Mittwoch verlief vielversprechend, die Geräte flogen und man ging optimistisch in die kurze Pause bis zum Wettkampf am Sonnabend. Einerseits erfüllten sich in Erfurt zwar Titel- und Medaillenträume, andererseits sollte es ganz anders kommen als erwartet, doch davon später.

Zunächst musste Ralf Mordhorst mit seinem Lieblingswurfgerät, dem Diskus, in den Ring steigen. Um 9.30 Uhr begann Ralfs Wettkampf, parallel zu Mareikes Hammerwurf. Ralf ging gehandicapt in diese Deutsche Meisterschaft, war er doch gerade von einer Grippe genesen. Im Training wollte es noch nicht so recht laufen, sogar ein Nichtstart stand im Raum. Letztlich entschied sich Ralf trotzdem, anzutreten und der Titel in der M45 mit guten 46,81 m war der gerechte Lohn für die Mühen. Gleich anschließend ließ Ralf noch den Hammer kreisen und auch hier waren 39,23 m für die Umstände ganz achtbar. Diese Weite brachte Ralf die Bronzemedaille ein, hinter dem Bebraer Tobias Dockhorn (43,02 m) und Alexander Pekrul (SV Vorwärts Zwickau), der auf 41,47 m kam.

Eine nicht vollständig durchgegarte Calzone beim Italiener in Erfurt am Vorabend, etliche daraus folgende Toilettengänge während einer mehr als unruhigen Nacht und ein karges Frühstück später ließen Mareikes Träume von einer guten Hammerwurfweite platzen. Mareike mühte sich redlich, mehr als 39,55 m wollten es einfach nicht werden. Das bedeutete zwar trotzdem Sieg und Gold in der W40 vor Natascha Wolf (LG Baar), die mit 38,91 m allerdings dicht auf lag. Die frustrierte Athletin ließ sich aber erst durch ein tränenreiches Telefonat mit dem Trainer zumindest im Ansatz trösten.

Mareikes Zimmer- und Trainingsgenossin Bettina Belau hatte zwar keine Calzone beim Italiener, aber durch Mareikes unruhige Nacht ebenfalls erhebliches Schlafdefizit. Das schlug sich auch im Ergebnis mit dem Speer in der W45 nieder. Statt erhoffter 32 Meter blieben am Ende als Vizemeisterin 28,17 m aus dem letzten Versuch als Ergebnis stehen. Zu sehr wollte sie über die Technik die angepeilte Leistung anvisieren, dabei blieb die notwendige Explosivität etwas auf der Strecke. Meisterin Birgit Keller aus Sigmaringen schrieb mit 32,63 m eine auch für Bettina nicht unerreichbare Weite ins Ergebnisprotokoll. Der positive Eindruck aus den letzten Trainingseinheiten bleibt dennoch; jetzt geht es daran, dieses so weit zu verfestigen, dass es auch jederzeit im Wettkampf abrufbar ist.

Der letzte Auftritt in Erfurt blieb Mareike vorbehalten. Mit dem Diskus war ebenfalls die Chance auf eine vordere Platzierung gegeben und es wurde schließlich ihr zweiter Titel an diesem Tag nach einer total verkorksten Nacht. Dabei sind die Titel ein gutes Trostpflaster für die nicht ganz zufrieden stellenden Weiten. Mit der Wurfscheibe blieb Mareike mit 36,98 m im Rahmen dessen, was nach zwei Trainingseinheiten mit dem Gerät zu erwarten war. Vizemeisterin Anne Reuschenbach von der LG Soden/Sulzbach/Neuenhain sortierte sich mit 33,36 m und einem Respektsabstand auf dem Silberrang ein.

Unter dem Strich bleiben drei Deutsche Meistertitel, eine Silber- und eine Bronzemedaille – eine schöne Ausbeute für das LAC-Werfertrio zum Abschluss der Wintersaison.

Wegen einer akuten Ellenbogenreizung und ungünstiger Arbeitszeiten musste mit Matthias Thriene der vierte gemeldete LAC-Werfer auf seine Teilnahme verzichten. Für ihn steht möglicherweise die gesamte Saison auf der Kippe, denn eine Knie-Operation scheint unumgänglich, wenn in den nächsten Jahren die angepeilten Ziele in der M50 umgesetzt werden sollen.

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Text und Fotos: U. Mundt