Lübeck, 14.07.2022
„Gibt es denn auch einen Werfertag irgendwo, wenn ich komme?“ Die Frage beantwortete Organisator Uwe Mundt mit einem klaren JA, denn selbstverständlich würde extra für ihn ein Werferabend kurzfristig angemeldet und organisiert werden.
Gemeint ist Olivier Boxkès, französischer Diskuswerfer der Altersklasse M50 aus Toulouse, seit fast 35 Jahren mit Uwe Mundt befreundet. Allerdings hatte man sich sehr lange nicht mehr gesehen. Jetzt ergab sich nach Boxkès‘ Teilnahme an den Senioren-WM im finnischen Tampere die Möglichkeit, auf der Rückreise für einige Tage Station in Deutschland zu machen.
Da ein Werferabend nur wenig zeitlichen Spielraum für große Werferfelder und alle Wurfdisziplinen lässt, wurde keine breitgestreute Werbung für das Meeting gemacht und auch nur zwei Disziplinen ausgeschrieben. Dennoch machten sich Werfer aus ganz Norddeutschland auf den Weg, um auf dem Buniamshof den Hammer zu schleudern und die Diskusscheiben segeln zu lassen.
Mit einer starken Serie und sehr feinen und saisonbesten 45,30 m beherrschte zunächst Marlo Burych die Hammerwurfkonkurrenz der Männer vor seinen Klubkollegen Ralf Mordhorst (42,13 m) und Christoph Teller (40,32 m). Während Ralf mehr als zufrieden mit seiner Leistung war, ärgerte sich Christoph sehr über seine fünf ungültigen und den einen durchwachsenen gültigen Versuch.
Die größte Weite im männlichen Bereich steuerte allerdings Sven Suhling von der LG Kreis Verden in der M50 bei: 45,45 m gingen mit dem 6-kg-Gerät auf sein Konto.
Bei den Frauen ließ LAC-Werferin Mareike Becker nichts anbrennen. Mit 42,56 m lag sie vor der 21jährigen Niedersächsin Nele Grote Holmann vom TV Marienhafe, die auf 40,93 m kam. In der W50 wusste Dagmar Suhling (LG Kreis Verden) mit 39,17 m zu überzeugen.
Beim Diskuswerfen gelang erwartungsgemäß Ralf Mordhorst die größte Weite. Mit 47,09 m aus dem letzten Versuch lag er deutlich vor der Konkurrenz. M50-Gaststarter Olivier Boxkès (SATUC Toulouse) war mit 43,75 m nicht ganz zufrieden, flog die 1,5 kg-Scheibe doch im Einwerfen deutlich weiter. Der Achtplatzierte von Tampere und französische Meister seiner Altersklasse nahm es aber gelassen und genoss die lockere und freundschaftliche Atmosphäre im Kreise Gleichgesinnter aus der großen Werferfamilie.
Ein besonderer Dank gilt den Kampfrichtern und Helfern, ohne die ein so spontanes Meeting einfach nicht stattfinden könnte und die für einen absolut reibungslosen Verlauf der Veranstaltung sorgten.
Text und Fotos: U. Mundt