Lübeck, 26. September 2020
Es war das Finale furioso eines Lauf-Jahres, das Kapriolen schlug wie das Wetter am letzten September-Samstag – mit Sturmböen und Regenpeitschen, die den Aktiven, Zeitnehmern, Rundenzählern, Helfern und Betreuern alles abverlangte.
Vier 10.000-m-Läufe in mehr als vier Stunden, am Ende standen 45 Läuferinnen und Läufer gezeitet in der Ergebnisliste. Mehrmals wirbelten die Böen die Unterstände im Start und Zielbereich vom Rasen und von der Bahn, der große Zielbogen war kaum zu halten, musste immer wieder neu befestigt werden. Was auf dem Weg zum Buniamshof noch feiner Nieselregen war, artete im Laufe des Abends zu einem Herbst-Unwetter aus, dem im Stadion viele bravourös trotzten und auf der pfützenübersäten Bahn ihre 25 Runden im Flutlicht bewältigten und sich sogar mit Bestzeiten belohnten.
Und mittendrin zwei Frauen (Fenna Froehlich, Antonia Arendt) und sechs Männer (Erik Kirchhefer, Marcel Weiß, German Nasevilla, Torben Schaper, Nils Arendt, Tobias Grönwold) aus dem Lauf-Team des LAC Lübeck, auf der Tribüne unterstützt von Rahel Weiß.
Getragen von einem faszinierenden Teamspirit und quasi stellvertretend für das Team hielten Fenna Froehlich und Erik Kirchhefer bei der Siegerehrung die kleinen Pokale in der Hand, die Anerkennung für ihre Platzierungen und ihre Bestleistungen waren: Fenna Froehlich war in 38:06,9 min als zweitschnellste Frau hinter Caroline Garmatter (Hamburg Running, 36:15,8) im Ziel; Erik Kirchhefer (Jahrgang 2000) lief als Jüngster des Spitzentrios als Dritter in 35:16,6 min ein – beide Zeiten gehen beinahe selbstredend als Vereinsrekorde in die LAC-Chronik ein.
Torben Schaper beeindruckte bei seiner 25-Runden-Premiere mit 40:48,0 (Gesamtrang 18), Tobias Grönwold trotzte den Seitenstichen (25. in 43:35,3), German Nasevilla pulverisierte mit 40:06,3 (Platz 15) seine bisherige Bestleistung, Nils Arendt widerstand allen Wetterwidrigkeiten in 40:58,2 (Platz 19) ebenso wie Antonia Arendt, die sich wenige Tage nach ihrem Geburtstag noch eine Bestzeit mit 44:58,0 auf Platz 26 bescherte.
Bleibt noch Marcel Weiß: Wieder gesellte er sich als „Pacemaker“ an die Seite von zunächst Tobi und später Torben – und trommelte schließlich mir nichts dir nichts seine Schritte auf die Tartanbahn, um mit einem furiosen Schlussspurt 39:51,4 (Rang 12) abzuliefern. Grandios!
Die 10.000 m hatten für einige aus dem LAC-Lauf-Team bereits eine Vorbelastung beim KLV-Läuferabend am Freitag über 1500 bzw. 5000 m. Über diesen besonderen Härtetest berichten wir nachfolgend.
Text und Fotos: A. Reimann