Hamburg, 10. Mai 2018
Gewitter, Hagel und Starkregen, dazu heftige Sturmböen – alles das war vorausgesagt für den Himmelfahrtstag. Und gerade Hamburg und Umgebung sollte es am heftigsten treffen. Der Wettergott hatte aber mit Organisatoren, Athleten und Betreuern der traditionellen Qualifikationsrunde zur Team-DM in Lurup, die erstmals im neuen Stadion des SV Lurup am Vorhornweg stattfand, ein Einsehen und beließ es bei ein paar Tropfen Regen und wenigen Hagelkörnern. Der Großteil der Wettkämpfe fand bei schönstem Wetter und sehr angenehmen Temperaturen statt. So wundert es nicht, dass die Leistungen nahezu durchweg gut bis sehr gut waren. 90 % der Teilnehmer der LAC-Mannschaft in der Altersklasse M30 wurden im Vorjahr für den LBV Phönix bereits Deutsche Meister beim Endkampf im September in Kevelaer, wechselten zum Jahresende zum neugegründeten LAC Lübeck. Die Vorjahresleistung in der Quali-Runde wurde zwar um rund 400 Punkte verfehlt, die fehlende Differenz kann aber getrost auf das Konto der abschließenden Staffel geschrieben werden, dazu aber später mehr…
Es begann mit einem couragierten 800 m-Lauf der Mittelstreckler Sven Schardin, Denny Wong und Klaus Lehmann. Klaus ging in zügigem Tempo an, musste am Ende aber seine beiden Mannschaftkameraden ziehen lassen, die mit 2:19,89 min (Sven) und 2:20,58 min für Denny die ersten wertvollen Punkte für die M30-Mannschaft des LAC Lübeck verbuchten. Klaus zollte der etwas zu schnellen ersten Runde Tribut und reihte sich mit 2:23,74 ein.
Der Hochsprung brachte die erste große Überraschung, als Patrick Hagge mit 1,75 Meter die größte Höhe aller Teilnehmer überwinden konnte. Technikprobleme verhinderten eine ähnliche Leistung für den zweiten LAC-Springer Christopher Tuncay, für den 1,60 Meter in die Wertung einflossen.
Beim folgenden 100 m-Lauf musste sich Patrick dann mit Rang drei zufriedengeben, was ihn sichtlich ärgerte. Trotz jahresbester 11,48 s bei einem Meter Gegenwind blieb ihm hinter Stefan Schwab (11,41 s) und Zbigniew Speedy Sikorski (11,44 s) nur das Nachsehen.
Weiter ging es mit dem Diskuswerfen. Hier verfehlte der neue M45-Landesrekordler Ralf Mordhorst mit 49,28 m seinen erst eine Woche alten Rekord nur um elf Zentimeter. Sein letzter Versuch segelte seine Zweikiloscheibe deutlich weiter, sogar über die begehrte 50 m-Linie, landete aber hauchdünn rechts außerhalb des Sektors. Dass das Diskuswerfen eine eindeutige Stärke der M30-Mannschaft ist und sicher auch in der Endrunde im Herbst in Baunatal sein wird, bekräftigte Christopher Tuncay, der 42,30 m in die Wertung brachte. So gab es für den dritten LAC-Starter Marlo Burych trotz eines für ihn sehr guten Wurfs auf 36,98 m keine Punkte; ein Luxus, den sich nahezu jeder M30-Konkurrent in Deutschland wünschen dürfte. Ralf Weite erwies sich letztlich wegen der dafür vergebenen 702 Punkte als beste Leistung der Veranstaltung.
Über 3000 Meter wusste Dr. Klaas Franzen mit 9:51,26 zwar zu überzeugen, offenbarte aber ebenso Reserven für die Endrunde im September wie der Zweitplatzierte Denny Wong, der 10:28,07 min lief.
Das Kugelstoßen erwies sich wieder als eine der Stärken der Mannschaft, als Ralf Mordhorst seine Jahresbestleistung auf sehr feine 14,44 m steigerte. Als Zweiter wusste auch Speedy Sikorski zu überzeugen, der mit 12,48 m durchaus zufrieden war.
Abschließender technischer Wettbewerb war das Weitspringen. Hier offenbarten sich vor allem bei Patrick Hagge technische Mängel, die ihn daran hinderten, weiter als 5,67 m zu springen. Während Christopher Kokot mit 5,37 m zufrieden aus der Grube trat, hatte sich der dritte Starter Stefan Schwab etwas mehr als die gesprungenen 5,15 m versprochen.
Vor der abschließenden Staffel errechnete Cheftrainer und Mannschaftsbetreuer Uwe Mundt eine Punktzahl von 9500 bis 9600 als Endstand nach dem anstehenden letzten Wettbewerb, der 4 x 100 m-Staffel. Doch erstens kommt es anders… Die Besetzung der Staffel mit Speedy Sikorski, Patrick Hagge, Stefan Schwab und Christopher Kokot hatte Landesrekordpotenzial. Der Rekord steht aktuell bei 44,34 Sekunden. Der zweite Wechsel von Patrick auf Stefan misslang, der Wechselrichter entschied auf Überlaufen des Wechselraums, Fotoaufnahmen beweisen nicht eindeutig das Gegenteil, so dass diese Tatsachenentscheidung hingenommen werden und die zweite Staffel „ran“ musste. Diese Staffel bestand aus den Werfern Christopher Tuncay und Ralf Mordhorst, sowie den Mittelstrecklern Klaus Lehmann und Sven Schardin. Die vier Kerle mühten sich redlich, brachten den Stab auch fehlerfrei um das 400 m-Rund, mehr als 54,11 Sekunden waren aber an diesem Tag für die natürlich nicht spezialisierten und eingespielten Läufer nicht drin und so kamen rund 900 statt 1400 Punkte auf das Gesamtpunktekonto, was in der Endabrechnung für 9157 Punkte reichte. Und diese Gesamtpunktzahl bringt den LAC Lübeck ganz sicher in die Endrunde am 22. September im hessischen Baunatal. Dort wird der LAC auf die neu gegründete Startgemeinschaft StG Nutrixxion Masters M30 treffen, die sich vor Wochenfrist in Lüdenscheid mit 9335 Punkten für die Endrunde qualifizierte und wohl neben den starken Männern der LG Stadtwerke München der größte Gegner des LAC sein sollte.
Wieder zeigte sich ein sehr guter Team-Geist in den Reihen der LAC-Mannen. Davon konnte sich der nahezu komplett vertretene und daumendrückende bzw. betreuende LAC-Vorstand vor Ort überzeugen. Dieser wird die Männer um den Team-Kapitän Ralf Mordhorst, gleichzeitig stärkste Stütze und Punktelieferant des Teams, sicher auch im Endkampf begleiten und zum erhofften Erfolg führen!
Und der nächste Sprinter macht auf sich aufmerksam: Marvin Ogara lief am selben Tag als Sieger des Sprint-Cups in Flensburg 11,26 s (0,8 m/s RW) über 100 Meter und vorsichtige 23,11 s (1,1 m/s RW) über 200 Meter.