Zweiter Tag LM Männer, Frauen, U18:
Glanzauftritt der LAC-Werfer

23. Juni 2019

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Hamburg, 23.06.2019

Am zweiten Tag der Landesmeisterschaften in der Hamburger Jahnkampfbahn bestimmten bei allerbestem Leichtathletikwetter die LAC-Werfer/innen das Geschehen in den Wurf- und Stoßringen. Fünf Athleten/-innen bereicherten die LAC-Bilanz dieser Titelkämpfe nach Jennifers Frauen-Gold mit dem Hammer vom Sonnabend um weitere sechsmal Edelmetall. Dabei glänzten zwei Medaillen golden, zwei silbern und weitere zwei bronzen.

Herausragender Werfer der Titelkämpfe der Männer war wie bereits so oft in den letzten Jahren Ralf Mordhorst. Trotz schwerer Beine vom Training zuvor gelang ihm sowohl mit der Kugel als auch dem Diskus die Verteidigung seiner Erfolge des Vorjahres. Mit der Kugel blieb er dabei mit 14,60 m deutlich unter der Weite des Jahres 2018 – zweiter hier der Wellingdorfer Lasse Schalla mit 14,09 m -, der Diskus flog dafür mit 51,04 m etwas weiter als im letzten Jahr. Auch hier war Lasse Schalla die Silbermedaille nicht zu nehmen, nachdem der Wellingdorfer die Scheibe auf seine persönliche Bestweite von 43,62 m befördert hatte. Schöne Steigerung: LAC-Trainer Matthias Thriene steigerte seine Zweitkarrieren-Bestleistung auf jetzt bereits beachtliche 37,34 m, was ihm den Bronzerang einbrachte.

Mareike Becker brachte Schlafdefizit und einen mehrstündigen Anreiseweg per Flugzeug als Rucksack mit in die Titelkämpfe um die Medaillen bei den Frauen mit Kugel und Diskus. Wie gestern bereits kurz angedeutet kam die Oberstudienrätin erst kurz vor Wettkampfbeginn auf dem Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel von einer Studienreise nach Malta zurück, der erste Weg führte direkt in die Jahnkampfbahn. Ihr Tag begann daher bereits um drei Uhr in der Frühe, ein kleines Frühstück gab es erst kurz nach Ankunft in Hamburg. Das sind natürlich alles andere als optimale Voraussetzungen und dennoch blieb Mareike beim Diskuswerfen der Frauen als Zweite hinter der Elmshornerin Alisa Rohlfing (40,39 m) mit 37,60 m nur einen guten halben Meter unter ihrer Saisonbestleistung – Chapeau! Als Achte schlug sich Vortages-Hammerwurfsiegerin Jennifer Fentroß mit 31,07 m ganz achtbar, verzichtete wegen der am Tag zuvor erlittenen Oberschenkelverhärtung auf die letzten beiden Versuche, um sich für das direkt anschließende Kugelstoßen zu schonen.

Dieses Kugelstoßen verlief spannend und letztlich etwas unglücklich für unsere beiden Protagonistinnen. Mit Paula de Boer vom MTV Lübeck drückte eine Mehrkämpferin diesem Kugelstoßen den Stempel auf. Sehr überlegen gelang ihr in einer tollen Serie eine fantastische neue Bestleistung von 13,23 m. Bis zum letzten Versuch lag überraschend Jennifer Fentroß dahinter auf dem Silberrang, die im vierten Durchgang mit 12,06 m eine neue persönliche Bestleistung gestoßen hatte. Im letzten Versuch wurde Jenny dann von der zweiten MTV-Mehrkämpferin im Feld überholt, deren Überlegenheit an diesem Tag neidlos anerkannt werden muss. Janina Lange steigerte sich ebenfalls auf sehr gute 12,36 m. Unglückliche Vierte war am Ende Mareike Becker, die zwar mit 11,95 m in den Wettkampf einstieg, sich dann aber nicht zu steigern vermochte und den Umständen dieses Tages Tribut zollen musste. Aber auch mit dieser Weite kann Mareike angesichts der Bedingungen zufrieden sein, ein Ausfall war das ganz sicher nicht.

Etwas unerwartet floss die letzte Medaille, eine silberne, in die Medaillenbilanz ein. Bele von Behr, unser Nesthäkchen dieser Veranstaltung und Nachwuchsdiskuswerferin, hatte die gleichen Torturen wie Mareike Becker hinter sich. Wie denn das? Bele ist Mitglied der Klasse, die mit Mareike Becker als Klassenlehrerin auf Studienreise auf Malta weilte und hatte ebenfalls bereits einen anstrengenden Tag hinter sich, als das Diskuswerfen der weiblichen Jugend U18 am späten Nachmittag begann. Und dennoch blieb Bele nicht weit von ihrer Bestleistung entfernt, katapultierte sich nach einem sehr verhaltenen Beginn im fünften Durchgang mit 30,22 m auf den zweiten Platz und verteidigte diesen bis zum Schluss. Das bedeutete nichts weniger als die Silbermedaille hinter der überlegenen Siegerin Renée Nitsch aus Hamburg, die 35,70 m warf. Das freute natürlich nicht nur die Athletin, sondern zu Recht auch ihren Trainer Matthias Thriene, der mit einem solchen Erfolg nach dem Vorlauf nicht gerechnet hatte.

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Text und Fotos: Uwe Mundt